Blutspendemobil
Magazin
Karriere verwirklichen

Einsteigen für einen guten Zweck

Das Blutspendemobil des Bayerischen Roten Kreuzes tourt das ganze Jahr über durch Bayern. Kürzlich machte es Halt vor der NürnbergMesse.

Nahezu jeder in Deutschland – 94 Prozent – hält Blutspenden für ein wichtiges Thema. Trotzdem spenden nur 3,5 Prozent der Bevölkerung. Mit dem Blutspendemobil macht der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes auf das Thema aufmerksam. In diesen Tagen machte es Stopp bei der NürnbergMesse. Ein Gespräch mit Teamleiterin Jennifer Bray vom Blutspendemobil.

Das Blutspendemobil macht Halt vor der NürnbergMesse. Welche Orte steuern Sie noch an?

Jennifer Bray: Wir sind fast jeden Tag in ganz Bayern unterwegs und fahren neben Schulen und Unternehmen auch öffentliche Plätze wie Marktplätze oder Einkaufszentren an. Eigentlich sind wir überall, wo wir uns hinstellen können, so dass das Blutspendemobil möglichst von vielen gesehen wird.

Jennifer Bray

Jennifer Bray, Teamleiterin im Blutspendemobil des BRK

Was ist die Aufgabe des Blutspendemobils?

Neben den rund 4.500 Blutspendeterminen (Termine in Ihrer Nähe),die der Blutspendedienst jährlich allein in Bayern anbietet, können Spender auch bei uns aktiv werden und mit ihrer Spende Leben retten. Das Blutspendemobil ist quasi das Flaggschiff des Blutspendedienstes. Mit dem Truck – der ja einiges hermacht – wollen wir Aufmerksamkeit für das wichtige Thema generieren und insbesondere Erstspender werben.

Allein in Bayern werden täglich 2.000 Blutspenden gebraucht

Warum ist Blutspenden so wichtig?

Allein in Bayern werden täglich 2.000 Blutspenden gebraucht, insbesondere für Krebspatienten oder Unfallopfer. Und dabei ist Bayern nicht mal das bevölkerungsreichste Bundesland. Eine künstliche Alternative zu Spenderblut gibt es nicht. Durch den demografischen Wandel gibt es immer weniger mögliche Spender, während der Bedarf an Konserven für ältere Menschen steigt. Aber nicht nur im Alter ist man auf Blutspenden angewiesen: Jeder Dritte benötigt einmal in seinem Leben ein Blutprodukt.

Aufbereitung der Blutspenden

Aufbereitung der Blutspenden.

Wie viel Blut haben die NürnbergMesse-Mitarbeiter heute gespendet?

Pro Spender wird in etwa ein halber Liter Blut abgenommen. Über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben heute teilgenommen. Dieser halbe Liter „Vollblut“ ist aber nicht gleichzusetzen mit einer Konserve. Das Blut, das heute gespendet wurde, geht noch in der Nacht in die Produktion. Dort wird jede Konserve in drei aufgeteilt: Erythrozyten-Konzentrat (rote Blutkörperchen), das für Unfallopfer benötigt wird, Thrombozyten-Konzentrat (Bluttplättchen), das bei einer Chemotherapie zum Einsatz kommt und für die Blutgerinnung zuständig ist, sowie Blutplasma, der reine flüssige Teil, der für Menschen z.B. mit Bluterkrankheit benötigt wird. Mit einer Spende kann man also zu drei verschiedenen Patienten helfen – eine Spende rettet bis zu drei Leben!

Wie lange dauert das Spenden und wer darf spenden?

Das Spenden an sich dauert nur eine Viertelstunde. Hinzu kommt die Vor- und Nachbereitung. Gerade, wenn man zum ersten Mal spendet, wird mehr erklärt und langsamer vorgegangen. Vor der Spende muss ein Fragebogen zum Gesundheitszustand ausgefüllt werden. Spenden kann jeder zwischen 18 und vor vollendetem 72sten Lebensjahr, der gesund ist und dessen Körpergewicht mehr als 50 kg beträgt.

 

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Bray!

Maximilian Hensel
Online-Redaktion // Pressereferent Unternehmenskommunikation
Alle Artikel des Autors

Bildrechte:

  • Foto: privat