

Corporate Volunteering als Brücke zwischen Unternehmen und Gesellschaft – knapp 20 Mitarbeitende der NürnbergMesse engagierten sich ehrenamtlich beim Kräuterfest der noris inklusion.
Jedes Jahr im Mai verwandelt sich die Natur-Erlebnis-Gärtnerei von noris inklusion in ein buntes Festgelände: In diesem Jahr lockte das Kräuterfest bei bestem Wetter rund 5.000 Besucherinnen und Besucher mit kreativen Workshops, einem bunten Kinderprogramm, regionalem Streetfood und einer Fülle an Kräutern und Pflanzen. Was viele Gäste nicht sahen: Hinter den Kulissen engagierten sich knapp 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NürnbergMesse freiwillig und tatkräftig – bei der Parkplatzorganisation, an der Getränkeausgabe, am Grill oder bei Mitmachaktionen für Kinder. Eine von ihnen war Tanja Rätsch. Die Abteilungsleiterin Corporate Liaison & Sustainability der NürnbergMesse packte bei der Parkanlagenreinigung mit an: „Für mich ist es selbstverständlich, mich in die Gesellschaft einzubringen. Das war schon mein Leben lang so – ob im Elternbeirat, bei Handballfesten oder jetzt bei einem sozialen Projekt wie dem Kräuterfest.“

Spielerisch lernen und entdecken: Kinder beteiligen sich begeistert an den Mitmachaktionen des Kräuterfests.
Dieses Engagement ist Teil eines Konzepts, das immer mehr Unternehmen für sich entdecken: Corporate Volunteering. Dabei stellen Mitarbeitende freiwillig ihre Zeit und Fähigkeiten für gemeinnützige Projekte zur Verfügung – oft unterstützt oder initiiert durch ihren Arbeitgeber. Es ist ein Modell, das nicht nur gesellschaftlich wirkt, sondern auch unternehmensintern viel bewegt: Es fördert Teamgeist, Identifikation mit der Organisation – und in diesem Fall vor allem eines: gelebte Inklusion. „Es war ein wunderschöner Frühlingstag und eine tolle Atmosphäre. Ziel war es, Begegnungen zu schaffen – und das ist an dem Tag wunderbar gelungen“, betonte Tanja Rätsch.
Das ehrenamtliche Engagement beim Kräuterfest markierte den Startschuss einer neuen lokalen Partnerschaft zwischen der NürnbergMesse und noris inklusion – zwei städtischen Tochtergesellschaften. Den Anstoß dazu hatte 2024 der Schichtwechsel gegeben – ein bundesweites Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), bei dem Führungskräfte für einen Tag in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung mitarbeiten und anschließend ein Gegenbesuch stattfindet. Auch Messe-CEO Peter Ottmann beteiligte sich – und eröffnete damit den Dialog auf Augenhöhe.
„Wir als Tochtergesellschaften wollten unsere Ressourcen stärker miteinander vernetzen und auch voneinander profitieren“, sagte Wiebke Goldhammer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der noris inklusion.
Organisatorisch wurde die Aktion gemeinsam vorbereitet: Ein internes Anmeldeformular der NürnbergMesse ermöglichte es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Einsatzzeiten und Interessen anzugeben. Vor Ort wurden sie in ihre Aufgaben eingewiesen und arbeiteten Hand in Hand mit den Kolleginnen und Kollegen von noris inklusion. „Wichtig war uns, dass die Messe-Mitarbeitenden mit unseren Menschen mit Behinderung in Kontakt kommen und gemeinsam arbeiten – nur so kann echte Inklusion erlebt werden“, erklärt Wiebke Goldhammer von noris inklusion. „Unsere Beschäftigten waren hier die Kompetenzträger – sie gaben die Anweisungen und zeigten ihr Wissen. Das ist eine wichtige Erfahrung für alle Beteiligten.“

Musikalische Highlights auf der Bühne: Inklusive Bands sorgten beim Kräuterfest für Stimmung und Begegnung.
Und das Miteinander beim Kräuterfest war lediglich der Startschuss – es werden weitere gemeinsame Projekte folgen. Es gibt bereits konkrete Pläne: So könnte die NürnbergMesse
Druckaufträge an die Werkstatt Süd der noris Inklusion vergeben und Kundengeschenke aus der Keramikwerkstatt der noris inklusion bestellen. Außerdem plant die NürnbergMesse Bienenstöcken auf dem Messegelände zu platzieren. Mit ihrer Imkerei verfügt noris inklusion über das notwendige Wissen. Ein weiteres interessantes Feld für die NürnbergMesse ist die Barrierefreiheit im weitläufigen Gelände. Menschen mit Behinderung der noris inklusion könnten die Messegesellschaft dabei beraten.
Das Beispiel der NürnbergMesse zeigt, wie Corporate Volunteering weit mehr sein kann als ein gelegentlicher Einsatz. Es kann ein Türöffner sein – für nachhaltige Kooperationen, für persönliche Begegnungen und für eine Unternehmenskultur, die Verantwortung lebt.
„noris inklusion“ ist Nürnbergs Partner für erwachsene Menschen mit Behinderung. Die Werkstatt bietet Menschen mit Behinderung in vier Produktionsstätten mehr als 500 Arbeitsplätze und zusätzlich externe Außenarbeitsplätze in Unternehmen und Dienstleistungsbetrieben in der Region. Erwachsenen Menschen mit Behinderung finden bei der noris inklusion Plätze zur beruflichen Bildung und zahlreiche weitere Maßnahmen zur individuellen Qualifikation, Förderung und Weiterbildung. Im Nürnberger Stadtgebiet ist „noris inklusion“ außerdem Bayerns größter Anbieter für Ambulant Betreutes Wohnen und bietet in vier Wohneinrichtungen auch umfangreichere Betreuung. Die „noris inklusion“ betreibt auch zwei inklusive Kindergärten. |