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Zukunft gestalten

Nachhaltiger Einkauf bei der NürnbergMesse

Viele Menschen achten bei ihren täglichen Einkäufen auf Nachhaltigkeit. Doch wie sieht es im großen Maßstab eines Unternehmens aus? Bei der NürnbergMesse wird die Beschaffung nachhaltig – vom Kugelschreiber bis zum Strom. 

Sie beschaffen tagtäglich Produkte und Dienstleistungen, dabei erstreckt sich ihr Repertoire vom Strom über Fuhrpark, Büroausstattung bis hin zu Catering und Reinigung. Die 15 Kolleginnen und Kollegen im Einkauf der NürnbergMesse beschaffen Dienstleistungen und Produkte, ohne die Messen nicht möglich wären. Bei der Auswahl der Dienstleister achten die Kollegen auf festgelegte Kriterien. „Neben Qualität und dem Preis achten wir auf die Nachhaltigkeit der Produkte und der Dienstleister“, erklärt Manuela Röschlau, Mitarbeiterin im Einkauf.

Die NürnbergMesse orientiert sich bei ihrem Handeln an den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, um das Unternehmen und seine Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten. Einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der „Nachhaltigkeitsentwicklungsziele“ leistet das Team Einkauf mit ihren möglichst ökologischen und ökonomischen Einkauf. Denn die Entscheidungen, die sie fällen, wirken sich auf das gesamte Unternehmen aus.

Druckerschwärze zählt zu eine der teuersten Flüssigkeiten der Welt

Manuela Röschlau, Mitarbeiterin im Einkauf

Scheinbar einfach, aber mit großer Wirkung ist die konkrete Maßnahme den Verbrauch von Druckerpapier und Druckertinte zu reduzieren. „Wir haben beschlossen Drucker in den einzelnen Büros durch zentrale Druckerstationen zu ersetzen“, erklärt Thomas Weber, Abteilungsleiter Einkauf & Controlling, „dadurch war es erstmals möglich zu erfassen, wie viele Papier und Tinte wir überhaupt verbrauchen.“

NürnbergMesse Photovoltaik

Mit der Modullegung der Photovoltaikanlagen auf den Messehallen schafft die NürnbergMesse die Grundlagen für die eigene Energieversorgung. Bereits jetzt bezieht die Messe Ökostrom. Die dafür nötigen Verträge beschließt der Einkauf. 

Neben kleinen Veränderungen im Büroalltag, sind es auch die großen Stellschrauben, an denen die NürnbergMesse jetzt dreht. „Die NürnbergMesse hat in einem veranstaltungsreichen Jahr einen Strombedarf von 24 Gigawatt“, so Thomas Weber. Trotz dieser Menge, bezieht die NürnbergMesse Strom nur aus Erneuerbaren Energien. Mit der Errichtung ihrer eigenen Photovoltaikanlage auf den Hallendächern wird NürnbergMesse in Zukunft einen Teil ihres Strombedarf selbst decken können.

Der bewusste Umgang mit Ressourcen ist ebenso eine dieser großen Faktoren, welche die NürnbergMesse seit 2014 in ihrer Energieoffensive bearbeitet. Beispielsweise beim Standbau, wo die ServicePartner möglichst wiederverwendbaren Materialien nutzen und Aussteller Messestände und  Möbel anmieten können.

Wir verbinden beim Einkauf Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit, um besser mit der Umwelt umzugehen

Thomas Weber, Abteilungsleiter Einkauf

Bei der Umstellung auf einen nachhaltigen Einkauf gibt es in jeder Produktkategorie unterschiedliche Anpassungsspielräume und Hürden. Als nächsten Schritt wenden sich Manuela Röschlau und ihre Kollegen der Local-Player-Quote zu. Ziel ist es, in Zukunft noch mehr Dienstleistungen und Produkte aus der Region zu beziehen. Vorher müssen die Kolleginnen die Regionalität messbar machen, zum Beispiel über eine Lieferantenselbstauskunft. Ebenso sollen Zertifikate, Nachhaltigkeitsziele und CO2-Fußabdrücke oder das rechtskonforme Verhalten der jeweiligen Unternehmen als Kriterien bei der Auswahl eine Rolle spielen.

Weil sich das Thema Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung schnelle weiterentwickeln, bilden sich die Kollegen und Kolleginnen des Einkaufs über das Jaro Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung weiter. Denn schließlich ist Nachhaltigkeit das prägende Thema der kommenden Jahre.

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