Embedded Award: die Innovativsten ihrer Branche

Fast 100 Einreichungen, ein neuer Rekord! Die Jury für den „embedded award 2023“ hatte bei der Auswahl der Nominierten für die Preisverleihung jede Menge zu tun. Die Branche der Eingebetteten Systeme, die sich zur Leitmesse embedded world in Nürnberg trifft, bewies einmal mehr ihre Innovationsstärke.

Geschrieben von Reinhold Gebhart

Mann spricht am Podium im Ausstellerforum einer Messehalle, eine Frau daneben, Publikum sitzt und hört zu.

„Es ist eine coole Branche“, sagt Benedikt Weyerer, Executive Director der embedded world Exhibition&Conference, die von 14.-16. März 2023 im Nürnberger Messezentrum stattfindet. Er vergleicht die Messe mit einem „Single Malt“ für die embedded-Community, „die an nur drei Tagen die Highlights, Innovationen und Trends einer ganzen Branche herausdestilliert“. Doch was sind „eingebettete Systeme“ überhaupt?

Ihren Dienst verrichten sie in den meisten Bereichen und Geräten des Alltags: in Mobiltelefonen, Routern und der Unterhaltungselektronik, in Waschmaschinen, Fernsehern und Kühlschränken, in Kraftfahrzeugen und Flugzeugen. Ihre große Stärke: sie sind klein. „Leistungsfähige Rechner, unendliche Speicher und ultra-schnelle Kommunikationstechnologien gibt es in der normalen IT zuhauf – das Besondere an den ,embedded‘ Systemen ist aber, dass hier die Ressourcen so kostengünstig, so klein, so flexibel und so energieeffizient bereitgestellt werden können, dass eine Einbettung in das Gesamtsystem sinnvoll und kommerziell möglich wird,“ sagt Professor Axel Sikora. Er ist Jury-Vorsitzender des „embedded award“ und wählt gemeinsam mit vier weiteren Mitgliedern jeweils drei Nominierte in acht Kategorien aus. Drei innovative Start-ups und ihre Produkte, stellvertretend für alle 24 potenziellen Gewinner, stellen wir hier vor.

Nahaufnahme einer Hand im Anzug, die einen würfelförmigen Glas-Award hält; Personen im Hintergrund. — Unter 100 Einreichungen wurden 24 Unternehmen für den begehrten embedded award nominiert.

„RocqStat“ reduziert Arbeits- und Zeitaufwand

Adriana Gogonel ist CEO des Pariser Start-up StatInf. Das Unternehmen bietet Software-Tools und Dienstleistungen für die Timing-Verifizierung von eingebetteten Echtzeitsystemen in der Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Automobil- und Transportindustrie an. Im letzten Jahr noch als Besucherin auf der embedded world, ist sie diesmal als Ausstellerin dabei, um so viele Interessenten und potenzielle Partner wie möglich zu treffen: „2022 beeindruckte uns am meisten, dass alle bekannten Namen im Bereich der eingebetteten Systeme anwesend waren.“

Auf die Nominierten-Liste in der Kategorie Tools schaffte es StatInf mit „RocqStat“. Der Einsatz dieses Produkts reduziert den Arbeits- und Zeitaufwand im Entwicklungslebenszyklus durch die genaue Identifizierung von Timing-Sensitivitäten in einer ausgeführten Software und gewährleistet eine robuste zeitliche Analyse durch die Verwendung patentierter Vorhersagestatistiken zusammen mit statischen Analysen.

„Emproof Nyx“ schützt geistiges Eigentum und verhindert Angriffe

Sicherheit ist das Thema des Start-ups Emproof, gegründet von drei Doktoranden an der Ruhr-Universität Bochum. Als „ethische Hacker“ forschten sie an den Schwachstellen eingebetteter Geräte und fragten sich, warum es so einfach sei, überall einzubrechen. Ein Zuschuss der deutschen Bundesregierung für die Entwicklung eines Sicherheitsproduktes ließ dann Emproof entstehen. „Die embedded world ist eine großartige Mischung aus Führungskräften und wirklich sachkundigen Ingenieuren, immer auf der Suche nach neuen und innovativen Lösungen, die ihre breite Palette an eingebetteten Geräten verbessern, die in Märkten wie Automotive, Industrial IoT, Healthcare, Avionik und sogar Consumer Electronics eingesetzt werden,“ sagt David Rose, Chief Commercial Officer bei Emproof und schon erprobter Aussteller bei der Messe.

Nominiert wurde in der Kategorie Software „Emproof Nyx“, ein Produkt, das im Kern Reverse-Engineering verhindert, um wertvolles geistiges Eigentum zu sichern, und vor Exploit-Angriffen schützt – durch eine einfach zu implementierende Lösung, die hardware- und softwareunabhängig ist.

Publikum im Exhibitor's Forum der embedded world 2022; Mann und Frau auf der Bühne am Podium. — Die Gewinner des embedded awards werden bei der Preisverleihung während der embedded world bekanntgegeben.

„Sim-V“ minimiert Software-Risiken und erhöht die Sicherheit

Der ideale Ort, um bestehende und zukünftige Partner zu treffen, ist die embedded world auch für Lukas Jünger und Jan Henrik Weinstock vom Start-up MachineWare mit Hauptsitz in Aachen: „Es ist die wichtigste Messe, auf der praktisch alle Akteure der embedded-Software- und Hardware-Branche zusammenkommen.“ Als Anbieter von Hochgeschwindigkeits-Befehlssatzsimulatoren arbeiten sie an Lösungen, die das hohe Risiko von Softwarefehlern und Schwachstellen, die die Sicherheit eines Systems gefährden, minimieren.

Auf die Nominierten-Liste in der Kategorie Start-up kamen sie mit ihrem neuen Flaggschiffprodukt „Sim-V“. Das Tool kombiniert hohe Simulationsleistung mit einfacher Anpassbarkeit für Anwendungen, die von den kleinsten eingebetteten Geräten bis hin zu Supercomputern in Lagergröße reichen.

Welche Nominierten sich durchsetzen und mit dem begehrten embedded award 2023 für die innovativsten Produkte der Embedded-System-Branche ausgezeichnet werden, entscheidet sich am 14.03.2023 während der embedded world in Nürnberg.

Autor

Reinhold Gebhart

Online-Redaktion // Editor for Vincentz Network