Künstliche Intelligenz (KI) ist längst mehr als ein Hype – sie verändert Arbeitsprozesse und Denkweisen und ist inzwischen ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags geworden - auch bei der NürnbergMesse. In enger Zusammenarbeit mit der Ohm wurde ein Projekt gestartet, das zeigt, wie KI nicht nur theoretisch gedacht, sondern praktisch angewendet werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei ein konkreter Anwendungsfall aus der Veranstaltungstechnik – mit dem Ziel, Arbeitsprozesse effizienter und zukunftsfähiger zu gestalten.
Veranstaltungstechnik der NürnbergMesse als Anwendungsfeld für KI
Als technischer Support begleiten die Mitarbeitenden der Veranstaltungstechnik sowohl interne Veranstaltungsteams als auch Gastveranstalter bei der Planung und Durchführung von Messen und Events.
Die Mitarbeitenden sorgen dafür, dass alle technischen Aufbauten – etwa mehrgeschossige Stände, Sonderkonstruktionen oder Showtrucks – den geltenden gesetzlichen Vorgaben und den „Technischen Richtlinien“ der NürnbergMesse entsprechen. Sie prüfen genehmigungspflichtige Bauten, stellen Planungshilfen bereit und sind bei jeder Veranstaltung vor Ort, um die Einhaltung dieser Anforderungen sicherzustellen. Dazu zählen unter anderem die Hallenaufplanung, Flucht- und Rettungswege sowie Abhängungen und Sonderbauten.
Im Rahmen der Betreiberverantwortung sowie auf Grundlage gesetzlicher Vorgaben ist die Abteilung für die Überwachung und Freigabe sämtlicher veranstaltungstechnischer Bauten bei allen Messen und Veranstaltungen zuständig. Damit ist sie ein unverzichtbarer Partner für einen reibungslosen und sicheren Veranstaltungsablauf.
Von der Idee zur Lösung: Ein gemeinsamer Use Case
Die Abteilung Veranstaltungstechnik der NürnbergMesse stand vor einer Herausforderung: Rund 30.000 E-Mail-Anfragen pro Jahr zu Themen wie Standbau, Sonderkonstruktionen, Showtrucks, begehbaren Aufbauten oder technischen Sonderlösungen gingen im zentralen Postfach ein. Viele dieser Anfragen waren unvollständig oder enthielten nicht alle erforderlichen Informationen – was für das Veranstaltungstechnik-Team mit einem hohen Zeitaufwand verbunden war. Die Mitarbeitenden mussten Rückfragen stellen, Informationen nachfordern und individuelle Prüfungen durchführen, was insbesondere in veranstaltungsintensiven Phasen zu Verzögerungen führte. Gleichzeitig galt es, gesetzliche Anforderungen wie die Betreiberverantwortung, die Einhaltung der „Technischen Richtlinien“ der NürnbergMesse sowie baurechtliche Vorschriften zu erfüllen – und dabei individuelle Rückfragen der Aussteller zu bearbeiten. Die Lösung: ein KI-gestütztes System, das gemeinsam mit Experten der Ohm entwickelt wurde.
Die Hochschule unterstützt mit demZentrum für Künstliche Intelligenz (KIZ) und dem Technologietransferzentrum Digitale Intelligenz regionale Unternehmen. Prof. Dr. Korbinian Riedhammer begleitet das Projekt auf Seiten der Ohm operativ und betont:
„Für uns ist das gemeinsame Projekt mit der NürnbergMesse eine hervorragende Gelegenheit, unsere Forschungsfragen im Bereich der KI praxisnah zu bearbeiten. Die direkte Rückmeldung der Nutzerinnen und Nutzer ist dabei besonders wertvoll – sie bringt uns enorm weiter.“