• 02.10.2025

Processing meets Packaging: Zwei Messen, ein Zusammenspiel

Ende September trafen sich im Messezentrum Nürnberg zwei Industrien, die enger zusammenrücken: Die FACHPACK und die POWTECH TECHNOPHARM bündelten ihre Stärken unter dem Motto „Processing meets Packaging“. Gemeinsam bilden sie die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Herstellung über die Verarbeitung bis zur Verpackung von pulvrigen, pastösen, stückigen oder flüssigen Produkten.

Geschrieben von Johanna Köhler

Eine Gruppe von 22 Personen – sechs Männer und 16 Frauen – steht vor einem großen Messebanner, das halbseitig orange und halbseitig blau ist, und auf dem die Logos „POWTECH TECHNOPHARM“ und „FACHPACK“ sowie der Slogan „Processing meets Packaging“ zu sehen ist. Die Personen tragen überwiegend legere bis semi-formelle Kleidung, darunter Blusen, Hemden, Jeans und Jacken. Einige heben die Arme oder winken, was auf eine fröhliche, dynamische Stimmung hinweist.

Die FACHPACK ist seit über 40 Jahren ein zentraler Treffpunkt für die europäische Verpackungsindustrie. Sie bietet einen Überblick über Lösungen für Industrie- und Konsumgüterverpackungen, Verpackungstechnik, Logistik und Verpackungsdruck.
Die POWTECH TECHNOPHARM ist die internationale Fachmesse für Verfahrenstechnik zur Verarbeitung von Pulvern, Feststoffen und Flüssigkeiten. Mit dem Messebestandteil TECHNOPHARM rückt auch die GxP-konforme Herstellung pharmazeutischer Produkte in den Fokus – ein Regelwerk, das höchste Anforderungen an Qualität und Sicherheit in der Produktion von Arzneimitteln stellt.

Effizienter produzieren, smarter verpacken

Die Nähe der beiden Messen spiegelt einen Trend wider, der in vielen Branchen spürbar ist: „Man merkt deutlich, dass Herstellung und Verpackung immer stärker zusammenwachsen“, sagt Simone Ritter, Leitung B2B Dialogmarketing bei Domino Deutschland, einem führenden Anbieter industrieller Kennzeichnungs-, Markier- und Etikettierlösungen. Gerade in stark regulierten Bereichen wie Lebensmittel-, Pharma- oder Chemieindustrie kommt es auf lückenlose Produktionsketten an – von der Rezeptur bis zur Verpackung. Automatisierung, Effizienz und Rückverfolgbarkeit stehen dabei im Vordergrund.
Auch Jana Ahlers – Unternehmenssprecherin bei Lutena Vakuum, ein Anbieter innovativer Vakuumfördertechnik für den Maschinen- und Anlagenbau – beobachtet diesen Wandel: „Zwischen den einzelnen Gewerken findet eine deutlich engere Abstimmung statt. Immer häufiger übernimmt ein Anbieter die Rolle als Generalunternehmen oder Projektleitung – entweder aus eigener Initiative oder auf Wunsch der Kundschaft.“ Das erleichtert Abläufe und sorgt für mehr Effizienz.

Fünf Personen – vier Männer und eine Frau – stehen nebeneinander neben einer großen, metallischen Vakuumförderanlage. Alle tragen schwarze Hemden mit Firmenlogo und Namensschildern. Die Männer tragen Jeans oder dunkle Hosen, die Frau einen schwarzen Rock und ein Halstuch. Im Hintergrund ist ein blaues Firmenbanner mit roter Schrift zu sehen.
Lutena Vakuum verbindet moderne Vakuumfördertechnik mit den Anforderungen an Effizienz und Prozesssicherheit in der Industrie.

Automatisierung schafft Sicherheit

Wie eng die Prozesse ineinandergreifen, zeigt ein Beispiel aus der Praxis: Während früher Mitarbeitende Rohstoffe wie Mehl oder Pulver per Hand in Maschinen gaben, übernehmen das heute automatisierte Vakuumförderanlagen. Das macht die Abläufe nicht nur effizienter, sondern auch hygienischer und sicherer. „Vakuumförderanlagen sind das Bindeglied zwischen Produktion, Abfüllung und Verpackung“, erklärt Ahlers.

Technologien für mehr Transparenz und Sicherheit

Mit steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, Automatisierung und Digitalisierung wächst auch die Rolle moderner Kennzeichnungssysteme. „Unsere Kundinnen und Kunden erwarten von Kennzeichnungstechnologien heute weit mehr als das reine An- bzw. Aufbringen von Etiketten oder Codes“ “, erklärt Ritter. „Langlebige Materialien, weniger Abfall und energieeffiziente Systeme sind gefragt – ebenso wie digitale Rückverfolgbarkeit.“
Ein Beispiel: Der kommende GS1 Digital Link. Dieser Standard wird ab 2027 im Handel eingeführt. Er enthält nicht nur Produktinformationen, sondern verweist auch auf weiterführende Inhalte – etwa zu Herkunft, Nachhaltigkeit oder Anwendung. So können Verbraucherinnen und Verbraucher, Handel und Hersteller mit einem Scan alle relevanten Daten abrufen. Gleichzeitig ermöglicht er die automatisierte Steuerung von Warenströmen und eine direkte Kundenkommunikation. Das schafft mehr Transparenz und Effizienz entlang der gesamten Produktionskette. 
Während Domino auf digitale Lösungen für Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit setzt, zeigt sich auch im Maschinenbau, wie moderne Technik zur Prozessoptimierung beiträgt. Zwar sind regulatorische Anforderungen – etwa in der Pharmaindustrie – oft komplex und länderübergreifend, doch moderne Anlagen bieten klare Vorteile: Sie lassen sich flexibel in bestehende Systeme integrieren und erfüllen hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Ressourcenschonung. So betont Ahlers, dass insbesondere Nachhaltigkeit und Schnittstellen-Kompatibilität „die Stärken des Maschinenbaus“ seien. 

Zwei Personen – ein Mann und eine Frau – stehen neben einer modernen Verpackungs- und Kennzeichnungsmaschine mit der Aufschrift „DOMINO“. Beide tragen weiße Oberteile mit Namensschildern und eine schwarze Hose. Die Maschine enthält Rollenmaterial und ist für Etikettierung oder Codierung ausgelegt. Im Hintergrund sind weitere technische Geräte und Messestand-Elemente sichtbar.
Domino bietet Kennzeichnungslösungen für alle Verpackungsstufen, die sich dank modularer Steuerung und flexibler Schnittstellen nahtlos in bestehende Produktionsprozesse integrieren lassen – für maximale Sicherheit und Rückverfolgbarkeit.

Synergien, die verbinden

Die gemeinsame Ausrichtung von FACHPACK und POWTECH TECHNOPHARM wird von Ausstellern sowie Besucherinnen und Besuchern gleichermaßen positiv gesehen. „Die beiden Messen lassen sich thematisch sehr gut miteinander kombinieren und befruchten sich gegenseitig“, sagt Ritter. „Besucherinnen und Besucher sehen darin einen großen Mehrwert, da sie die gesamte Wertschöpfungskette von der Verarbeitung bis zur Verpackung an einem Ort präsentiert bekommen.“
Auch Ahlers unterstreicht den Nutzen: „Diese Symbiose ist das perfekte Beispiel von Nachhaltigkeit und Effektivität. Alles, was herstellende Betriebe benötigen, können sie hier finden. Für uns als Aussteller ist es grandios, gebündelt Kundinnen und Kunden aus unterschiedlichen Fachbereichen zu treffen.“

Autor

Portrait Johanna Köhler
Johanna Köhler
Online Editing // PR Trainee