
Die Energiewende findet bei uns schon statt.
Sobald die Sonne in Nürnberg aufgeht, sammeln Photovoltaikmodule auf sechs Hallen- bzw. einem Parkhausdach Solarenergie. Bis Mitte 2026 werden wir 21.000 Module installiert haben, die eine Gesamtleistung von etwa 9 MWp erzielen.
Seit der schrittweisen Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage im Dezember 2023 hat sie bereits Strom für rund 2.200 Drei-Personen-Haushalte generiert. Mit dem Solarstrom können wir bis zu 30 % ihres jährlichen Strombedarfs abdecken und hat seit Inbetriebnahme über 3.300 Tonnen CO2 eingespart.
Um den klimafreundlich produzierten Strom nutzen zu können, auch wenn die Sonne nicht scheint, haben wir Batteriespeicher installiert. Diese bestehen aus gebrauchten E-Autobatterien und bieten eine Gesamtleistung von 7,7 Megawattstunden (MWh). Als eine der leistungsstärksten Dach-Photovoltaikanlagen in Bayern ist sie ein zentraler Baustein auf unserem Weg die Energieversorgung des Messegeländes bis 2028 vollständig CO₂-neutral zu gestalten.
Solarenergie in Griechenland
Die vielen Sonnenstunden in Griechenlands Hauptstadt nutzt auch die dortige Tochtergesellschaft FORUM zur Erzeugung von nachhaltiger Solarenergie für ihr Bürogebäude.

Zertifiziertes Umwelt- und Energiemanagement
Mit der Umstellung auf 100 % Ökostrom im Jahr 2020 sowie der Nutzung von Fernwärme beim Heizen haben wir unseren CO2-Ausstoß um mehr als 90% reduziert.
Ebenso konnte der Energieaufwand für die Beleuchtung des Messegeländes durch die komplette Umstellung auf LED in unseren Hallen um ca. 80 Prozent zur ursprünglich aufgewandten Energie reduziert werden. Die Maßnahmen sind Teil eines ISO-zertifizierten Umwelt- und Energiemanagements (ISO14001, ISO50001), mit dem wir unsere Energieeffizienz steigern und Umweltauswirkungen reduzieren – damit sind wir Vorreiter in Messedeutschland!
Kraftstoffsparend: der Auf- und Abbau.
Mit unserem digitalen Leitsystem sorgen wir für effiziente Logistik

Jede Messe ist ein logistischer Kraftakt. Tausende Aussteller reisen dazu nach Nürnberg. Mit ihnen kommen jährlich rund 50.000 LKW, Transporter und PKW auf das Messegelände, um Produkte, Stand- und Ausstellungsmaterial zu entladen. Denn die Zeitfenster für den Auf- und Abbau einer Messe sind eng.
„In der Vergangenheit hat sich die Schlange von wartenden LKW schon mal über mehrere hundert Meter erstreckt,“ erinnert sich Dominik Fischer, Manager Logistik bei der NürnbergMesse. Die Betonung liegt auf der Vergangenheit, denn seit Ende 2023 entlastet ein digitales Logistiksystem die Verkehrsadern rund um das Messezentrum.
Das Prinzip dabei ist einfach: Die Speditionen und Aussteller buchen im Voraus online auf einer mehrsprachigen Benutzeroberfläche ein Zeitfenster für das Be- oder Entladen. Damit ist garantiert, dass die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer – ganz egal, ob er aus der Nachbarstadt oder aus Italien anreist – zum angegebenen Zeitpunkt aufs Messegelände einfahren kann. Erreicht ein LKW das Messegelände vorzeitig, steht ein Parkplatz mit 21.000 Quadratmetern für bis zu 110 LKW in Messenähe bereit. Dort finden die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer auch Sanitäranlagen vor.
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Durch das digitale Logistiksystem entzerren wir den Verkehr beim Auf- und Abbau und reduzieren Wartezeiten und Emissionen.
Auf diese Weise verhindert das Logistiksystem Staus rund um das Messezentrum und reduziert Emissionen und Lärm. Ebenso werden die Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer verbessert und die Arbeitssicherheit in den Ladehöfen erhöht.
Kurze Wege, ressourcenschonende Anreise
Wir fördern gezielt die Anreise mit dem ÖPNV durch spezielle Ticketpakete und günstige Anbindungen.

Perfekte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Ressourcenschonend, unkompliziert und mit dem ÖPNV-Veranstaltungsticket sogar kostenlos kommen Gäste per U-Bahn ins Messezentrum. Denn die Linie U1 verbindet es direkt mit dem Nürnberger Hauptbahnhof. Vergünstigt im Fernverkehr reisen Messegäste mit dem DB-Veranstaltungsticket, welches im vergangenen Jahr für über 500.000 Personenkilometer genutzt wurde.
Dynamisches Verkehrsleitsystem
Bereits seit 2004 rollt der Verkehr rund um das Messezentrum, das Stadion und die Arena im Takt des dynamischen Verkehrsleitsystems. Mit der Fußball-WM 2006 in Nürnberg vor Augen wurde das System entwickelt, um Stau und Emissionen rund um die Veranstaltungsorte im Nürnberger Süden zu reduzieren. Das gilt bis heute.
Vorreiter bei der Elektromobilität
Für Messegäste, die mit Elektrofahrzeugen anreisen, bietet das Messegelände eine stetig wachsende Ladeinfrastruktur. Aktuell stehen über 100 Ladepunkte für Messegäste und Mitarbeitende zur Verfügung, die bereits für über 5.000 Ladevorgänge genutzt wurden. Bis 2026 kommen weitere 120 Ladepunkte hinzu. Eine besondere Möglichkeit, E-Fahrzeuge aufzuladen und dabei in einer gehobenen Lounge-Atmosphäre zu entspannen, bietet das Audi Charging Hub am Messezentrum. Damit die CO2-Emissionen unserer eigenen Fahrzeugflotte abnehmen, stellen wir diese bis 2026 auf vollständig batterieelektrische Fahrzeuge um.
Digitale Plattformen vernetzen Branchen
Für Menschen, für die eine Teilnahme vor Ort nicht möglich ist, bieten viele Veranstaltungen digitale Inhalte an. Unsere digitalen Plattformen wie it-sa 365 verbinden ihre Branchen das ganze Jahr über auch außerhalb der Messelaufzeit.
Messen reduzieren Einzelreisen
Die Teilnahme an Messen reduziert die Notwendigkeit vieler Einzelreisen, das ergab eine Studie des AUMA. Ein Messebuch ersetzt im Durchschnitt mehr als fünf separate Geschäftsreisen – bei internationalen Messen sind es sogar bis zu sieben. Zudem gaben die Befragten an, dass mehr als 60 Prozent der Geschäftskontakte digital nicht in der gleichen Qualität hätten stattfinden können.

Mehrweg statt Einweg
Nachhaltigkeit im Messebau: Zwei Wege, ein Ziel
Messebau Wörnlein und Holtmann+ zeigen, dass verantwortungsvolles Handeln im Messestandbau nicht nur eine Frage von Materialien, sondern auch von Haltung, Struktur und Innovation ist.
Wörnlein: Zirkulär aus Prinzip
Ein Familienunternehmen in vierter Generation ist die Messebau Wörnlein GmbH in Nürnberg. Nachhaltigkeit ist hier kein Trend, sondern Teil der Unternehmens-DNA, wie Geschäftsführerin Iris Wörnlein betont: „Wir sind Vermieter und dadurch per se zirkulär. Alles wird mehrfach eingesetzt, repariert und aufbereitet."

Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern Teil der Unternehmens-DNA.
Das Unternehmen verfügt über eine eigene Schreinerei, Schlosserei, Druckerei und Lagerlogistik – was nicht nur Effizienz, sondern auch Einfluss auf die Materialverwendung bedeutet. So kann Wörnlein die angebotenen Messestände selbst reparieren, umbauen und wiederverwenden. Ein nachhaltiges Erfolgskonzept sind dabei modulare Messestände aus Aluminium (Aluvision). Diese werden individuell für Kunden aufgebaut, vermietet und nach de Nutzung wieder in Einzelteile zerlegt.
Verpackungsfolien wurden bei Wörnlein durch recyclingfähige Alternativen ersetzt. Für ihre Betriebsstätten nutzt Messebau Wörnlein Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage und hat die Beleuchtung komplett auf LED umgerüstet.
Holtmann+: Modularität trifft Innovation
Die Holtmann GmbH & Co. KG rückt Nachhaltigkeit seit vielen Jahren in den Fokus. Als 360°-Anbieter für Live-Kommunikation bietet sie neben Standbau auch Kreativkonzepte und digitale Lösungen an. Nachhaltigkeit ist hier ein Transformationsziel – verankert in ihrem ISO-zertifizierten Managementsystemen (ISO 20121).

Selbst das nachhaltigste Material ist nicht nachhaltig, wenn es nur einmal eingesetzt wird.
Durch das Managementsystem wird sichergestellt, dass sich nachhaltigkeitsrelevante Prozesse im Büro und der Projektplanung bis -umsetzung verbessern. So werden die Umweltauswirkungen, etwa in den Bereichen Beschaffung sowie Lager und Logistik, kontinuierlich reduziert.
Durch innovative Standkonzepte wie dem „Natural“, vereint Holtmann+ recyclingfähige Materialien, werkzeuglosen Aufbau und modulare Wiederverwendbarkeit. Digitale Displays reduzieren Druckgrafiken und Abfall. „Selbst das nachhaltigste Material ist nicht nachhaltig, wenn es nur einmal eingesetzt wird“, erklärt Jan Gutmann, Sustainability & Innovation Manager bei Holtmann+. Deshalb steht Wiederverwendbarkeit im Zentrum.


Jede Tonne zählt.
Schritt für Schritt verbessern wir unsere Umweltbilanz durch aktives Recycling und Abfallvermeidung.
Mit den Abfällen, die beim Veranstalten von Messen und Kongressen anfällt, gehen wir gewissenhaft um. Gleichzeitig haben wir verschiedene Initiativen gestartet, die das Müllaufkommen reduzieren.
Ein Großteil des Mülls im Messezentrum entsteht beim Auf- und Abbau von Messeständen. Farben, Holz- und Teppichreste sowie Verpackungsmaterialien werden auf dem Messegelände in beschrifteten Containern gesammelt und vom EMAS-zertifizierten Fachbetrieb hofmann denkt/Veolia abtransportiert.
Das Gleiche gilt für die deutlich geringere Menge an Müll, die in den Büros anfällt. Papier, Kaffeesatz oder Verpackungen – alles wird ins Aufbereitungszentrum DIE GRÜNEN ENGEL am Nürnberger Hafen gebracht. Mit einer beeindruckenden Sortierquote von 99,7 Prozent schafft sie die Voraussetzungen, damit ein Großteil der Wertstoffe wieder dem Kreislauf zugeführt werden können.
Energie aus Abfall
Müll, der nicht wiederverwendet werden kann, wird zu Energie. Brennbare Materialien wie Holz und Kunststoffe werden in einem mehrstufigen Verfahren zerkleinert und zu Ersatzbrennstoff aufbereitet. So entsteht aus Müll Fernwärme und damit ein wertvoller Energieträger.
Weniger Abfall und Ressourcenverbrauch
Das Müllaufkommen insgesamt zu reduzieren, um weniger Ressourcen zu verbrauchen, ist das Ziel der abteilungsübergreifenden Projektgruppe „Reduce“. Mitarbeitende der Messe und ServicePartner untersuchen, wo Müll entsteht und ob dieser durch ressourcenschonende Prozesse reduziert oder vermieden werden kann.
Ausgediente Hardware spenden wir bereits seit 2015 an AFB Social & Green IT. Das gemeinnützige IT-Unternehmen schenkt Business-Notebooks und Diensthandys ein zweites Leben, indem es die gespeicherten Daten zertifiziert löscht und die Geräte zur Wiederverwendung aufbereitet. Auf diese Weise verlängert das AFB die Produktlebenszyklen derGeräte und schont natürliche Ressourcen und reduziert Emissionen.
Ein weiteres Erfolgskonzept ist die Nutzung wiederverwertbarer Papierhandtücher in allen Sanitäranlagen. Die Handtuch-Spender geben nur Einzelblätter aus, um den Verbrauch zu reduzieren. Die benutzten Papierhandtücher werden zu neuem Papier verarbeitet. Auf diese Weise wurden seit September 2024 bereits über 10 Tonnen an Papierhandtücher für das Recycling gesammelt.

Bei uns schmeckt´s Gästen aus aller Welt und dem Klima.
Der Großteil der verwendeten Lebensmitteln stammt aus regionalem Anbau.
Seit vielen Jahren begleitet das Nürnberger Catering-Unternehmen Lehrieder Aussteller, Besuchende und Mitarbeitende der NürnbergMesse kulinarisch – und vor allem auch ökologisch verantwortlich.
Die Tochtergesellschaft hat daraus ein eigenes Veranstaltungskonzept entwickelt: die „Naturliebe Küche“ – ein Konzept aus kurzen Lieferwegen, zertifizierten Bio-Produkten und fair gehandelte Zutaten.
„Wir wollten eine Brücke bauen zwischen ökologischen Standards und wirtschaftlicher Realität“ erklärt Geschäftsführer Thomas Domani. Dass dieser Ansatz aufgeht, zeigt die Resonanz: 2023 wurde Lehrieder mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte ausgezeichnet und erhielt zusätzlich den Titel „Caterer des Jahres“ in der Kategorie Nachhaltigkeit.
Durch ein ressourcenschonendes Buffetkonzept landen weniger Lebensmittel im Müll. „Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist unsere größte Stellschraube. Jede vermiedene Tonne ist ein Gewinn für die Umwelt – und Ausdruck von Respekt gegenüber Ressourcen", sagt Domani.
Regionale Produkte und saisonaler Einkauf
Seit Jahren setzt Lehrieder außerdem auf regionale Produkte, saisonalen Einkauf und auf eine vorausschauende Planung der Speisen. „Wir beraten unsere Kunden aktiv: Wenn bei der letzten Veranstaltung etwas übriggeblieben ist, dann hinterfragen wir das. Unsere Erfahrung wird zur Basis nachhaltiger Entscheidungen“, so Domani.
Was nach Selbstverständlichkeit klingt, ist das Ergebnis eines konsequenten Umdenkens. Kein Einweggeschirr, sondern Mehrweg oder biologisch abbaubare Alternativen. Keine Getränke im Plastik-Pack, sondern in Glasflaschen. Und überall dort, wo es sich anbietet: Bio-Kaffee, Fairtrade-Tee, nachhaltige Limonaden. „Natürlich könnten wir an vielen Stellen günstiger einkaufen“, so Domani, „aber Nachhaltigkeit funktioniert nicht, wenn nur der Profit zählt.“

Lehrieder setzt auf: regionale Produkte mit maximal 100 Kilometern Transportweg und saisonale Frischware.
Lehrieder geht seinen Weg dennoch weiter. Regionale Produkte mit maximal 100 Kilometern Transportweg und saisonale Frischware sind längst Standard. Auch die Logistik wurde angepasst: Lastenräder ersetzen auf dem Messegelände viele Fahrten mit Lieferfahrzeugen. „Das spart Emissionen, macht uns flexibler.” Und es ist ein sichtbares Zeichen für Veränderung.
Bio-Menüs und vegane Optionen
Sichtbar wird die gelebte Nachhaltigkeit im Restaurant der NürnbergMesse, das Lehrieder betreibt. Dort gibt es täglich vegetarische Gerichte, eine große Salatauswahl, regelmäßig vegane Optionen und immer öfter komplette Bio-Menüs. Die Zutaten stammen überwiegend aus einem Umkreis von sogar nur noch 30 Kilometern. Während der Fachmesse BIOFACH bietet Lehrieder ausschließlich Bio an. Alles, was dort im offenen Gastronomiebereich verkauft wird, ist durchgängig bio-zertifiziert. Das Engagement als nachhaltiger Caterer wird auch durch die Green-Globe-Zertifizierung unterstrichen, welche Lehrieder als zweiter Caterer deutschlandweit erhielt.
Ressourcen sparen
Auch innerhalb des Unternehmens wird Nachhaltigkeit bei Lehrieder gelebt. Mülltrennung, Stromsparmaßnahmen und Schulungen für Mitarbeitende. „Wenn wir über unser System erkennen, dass ein Kühlhaus übermäßig lange offensteht, sprechen wir das an. Wir haben die Daten – und die Verantwortung“, sagt Domani.