Teilnehmerinnen am Programm JUMP
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Karriere verwirklichen

Mentoring-Programm Jump: Zwei Jahre danach

Gleiche Chancen für alle - das ist das Ziel von „Jump“. Das Programm der NürnbergMesse bereitet Mitarbeiterinnen auf die Rolle als Führungskraft vor. Gut eineinhalb Jahre danach haben wir erneut mit den ehemaligen Teilnehmerinnen gesprochen. Was Daniela und Martina bis heute aus dem Programm mitgenommen haben, erzählen sie uns im Interview.

Wir hatten euch zum Ende eurer Jump-Teilnahme interviewt. Damals lautete die Headline „Gleiche Chancen für alle“. Wie würdet ihr das heute bewerten?

Martina: Ich finde es gut, dass die NürnbergMesse auch in den schwierigen Jahren der Pandemie am Programm festgehalten hat. Ich fände es schön und auch wichtig, wenn es generell noch mehr weibliche Führungskräfte geben würde. Ich finde jedoch, dass es sich in den letzten Jahren schon in eine gute Richtung entwickelt.

Daniela: Jump gibt einem verschiedene Methoden an die Hand, die man anwenden und umsetzen kann. Diese Chancen muss man selbst ergreifen. Dass man die Chance bekommt, bei Jump dabei zu sein, heißt nicht, dass es sich danach genau so weiterentwickelt, wie man sich das vorgestellt hat. Man muss selbst dranbleiben. Rein aus eigener Kraft schafft man nicht unbedingt alles. Man braucht auch Kolleg:innen und Führungskräfte, die einen fördern und unterstützen.

Welche Impulse hat das Programm eurer Karriere gegeben?

Daniela: Da muss ich ganz spontan an mein Abschlusskolloquium von Jump im Sommer 2021 denken. Das Wort Selbstvertrauen stand bei mir damals im Fokus. Durch meine Weiterentwicklung traue ich mir selbst in den unterschiedlichsten Situationen mehr zu und vertraue und auf mein Wissen und Können.

Martina: Für mich war es die Erkenntnis, dass eine Schwächen nicht per se schlecht ist. Vermeintliche Schwächen können an einer anderen Stelle auch von Vorteil sein. Es kommt immer darauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet. 

Was habt ihr aus dem Programm bis heute mitgenommen?

Martina: Ich habe durch Jump viel über mich selbst und auch verschiedene „Menschentypen“ gelernt. Ich achte seit Jump mehr darauf, wie unterschiedlich Menschen ticken. Es hilft nicht, wenn nur Charaktere in einem Team sind, die mit dem Kopf durch die Wand wollen, sehr präsent und laut sind.  Es sind auch die Ruhigen und Bedachten, die wir im Team brauchen. Eine heterogene Mischung ist wie so oft am zielführendsten.

Daniela: Es sind viele kleine Aspekte, die mich täglich begleiten. Wie Martina schon meinte ist das Thema „verschiedene Menschentypen“ immer wieder präsent. Ein Beispiel ist, dass ich mir in brisanten Situationen die Frage stelle, warum mich ein Verhalten triggert. Liegt es daran, dass es mich wirklich stört,  oder ist es Etwas, das ich selbst gerne mehr verinnerlichen würde. Und immer wieder komme ich zu der Erkenntnis: Kommunikation ist alles, sowohl intern als auch extern.

Teilnehmerinnen am Programm JUMP

Vor zwei Jahren habt ihr euch bei Jump beworben, weil ihr euch neuen Herausforderungen stellen wolltet. Welchen Herausforderungen seid ihr begegnet?

Martina: Bei uns sind aktuell die Kapazitäten im Team die große Herausforderung. Ich betreue zwei Messen und muss die Kapazitäten so verteilen, dass ich allen gerecht werde. Aber grundsätzlich mag ich neue Herausforderungen und gefördert zu werden noch immer.

Daniela: In den letzten Jahren habe ich zwei große Projekte geleitet. Wie bei Martinas Beispiel ging es darum mit Ressourcen, Kapazitäten sowie Höhen und Tiefen umzugehen. Auch hier war es wichtig, regelmäßig und transparent zu kommunizieren beispielsweise, um Missverständnisse und unterschiedliche Zielrichtungen zu klären, bevor es zum Konflikt kommt.

Durch Jump habt ihr euch damals noch besser vernetzt. Konntet ihr diesen Austausch nach fast zwei Jahren beibehalten?

Martina: Wir haben einen gemeinsamen, wöchentlichen Austausch mit unserem Jump-Jahrgang. Auch wenn wir es nicht immer schaffen, dass wir alle dabei sind, sind unsere Gespräche auch nach zwei Jahren immer sehr vertrauensvoll und gleichzeitig offen. Das empfinde ich als sehr wertvoll.

Daniela: Die Gespräche sind nicht rein auf das Berufliche beschränkt. Auch private Themen gehören dazu. Zudem finde ich es schön, dass die meisten von uns mit ihrer Mentorin nach wie vor in engem Kontakt sind.

Was zeichnet für euch eine gute Führungskraft aus?  

Martina: Eine gute Führungskraft zeichnet der respektvolle Umgang und die Begegnung mit den Mitarbeiter:innen auf Augenhöhe aus, sowie das Erkennen und Nutzen der vorhandenen Potenziale im Team. Weiterhin sollte der Einsatz der Mitarbeiter:innen möglichst nach deren Stärken erfolgen. Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Basis für erfolgreiches Arbeiten und vor allem auch für den Spaß bei der Arbeit.

Daniela: Ich finde Empathie ist bei einem modernen, bzw. zeitgerechten Führungsstil nicht mehr wegzudenken. Mir fällt auf, dass in Strukturen, in denen kein hierarchischer Führungsstil mehr herrscht, ein anderes Miteinander existiert – ein stärkeres. Hier funktioniert die Zusammenarbeit selbst in schwierigen Zeiten besser. Auch in Situationen, wie Martina sie beschrieben hat

Was ist euer Rat für Frauen, die sich für Jump interessieren?

Martina: Zieh es durch und lass dir nicht zu oft sagen, dass man laut sein muss, um sichtbar zu sein. Durchsetzungsstärke muss nicht laut sein.

Daniela: Es ist sehr wichtig, offen zu sein. Nur so kannst du dich selbst besser kennenlernen und an dir arbeiten. Das muss man wollen und sich trauen. Auf dieser Basis kannst du viel erreichen.

Daniela und Martina, danke euch für das (zweite) Interview! 

Kim Walter
Online-Redaktion // Praktikantin Unternehmenskommunikation
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